IHK Sonderheft für Ostthüringen 2013 - page 21

WiYou . Wirtschaft und Du . 2013
Foto: René Weigel
IHK Ostthüringen
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Anlagenmechaniker fertigen Bauteile und
montieren sie zu Baugruppen, Apparaten,
Rohrleitungssystemen und Anlagen, warten
und reparieren sie.
Dauer: 3,5 Jahre
Voraussetzungen: handwerkliches Geschick,
körperliche Fitness, keine Höhenängste oder
Schwindelgefühle
Chancen: Du hast gute Weiterbildungs­
möglichkeiten nach dem Fach­
arbeiterabschluss, egal ob
Meister, Techniker oder
Bachelor­ beziehungsweise
Masterstudium.
Anlagen­
mechaniker
(m/w)
Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.
Benny ist bei den Stadtwerken Jena­Pößneck und für solche Anlagen zustän­
dig.
Gerade ist er im dritten Lehrjahr und lernt den Beruf des Anlagenme­
chanikers für Rohrsystemtechnik. Seine Berufsbezeichnung erklärt er so: „Wir
als Versorgungsunternehmen haben verschiedene Medien zu transportieren:
Gas, Wasser, Fernwärme und Strom. Wobei ich natürlich nicht für den Strom
zuständig bin. Alles andere wird über Rohrsysteme transportiert. Und An­
lagenmechaniker bin ich, weil natürlich Anlagen wie unsere großen Was­
serwerke oder Gasregelstationen gewartet und instand gesetzt werden müs­
sen.“
Die ersten beiden Lehrjahre war Benny komplett in Weimar, genauer im
Bildungsverein der Ver­ und Entsorgungsunternehmen Thüringen e. V. (BVE­
Weimar).
Hier bekam er die Praxis für seinen Beruf in einer großen Lehr­
werkstatt, die Theorie in der Berufsschule. Die Anfangszeit der Ausbildung
dient dazu, erst einmal die Grundlagen für den Beruf zu legen. Metall ist der
wichtigste Werkstoff eines Anlagenmechanikers. Daher standen zunächst ar­
beiten wie feilen, sägen, schleifen und fräsen auf der Tagesordnung, um sich
ausgiebig mit dem Material vertraut zu machen.
Die Theorie der ersten zwei Jahre besteht ebenfalls aus Grundlagenwissen.
Inhalte sind Kenntnisse über Pumpentechnik, der Umgang mit und die
Bearbeitung von Metallen und Kunststoffen, und er lernt die Berechnung von
Drücken und Fließgeschwindigkeiten. Am Ende stand die Abschlussprüfung,
Teil I – eine Art Zwischenprüfung – nach der Benny in sein Ausbildungs­
Du drehst das Thermostat an deiner Heizung auf und sie wird warm. Du stellst den Wasserhahn am Waschbecken an und bekommst sauberes Wasser. Damit
das alles funktioniert, braucht es kilometerlange Netzwerke aus Leitungen und Rohren. Und natürlich Wasserwerke und Verteilstationen, die über Pumpen,
Filter und andere Anlagen das Wasser transportieren und verteilen. Diejenigen, die in diesem Bereich arbeiten, absolvieren eine Ausbildung in einem so ge­
nannten Umweltberuf.
Das Wasser in Bahnen lenken
unternehmen wechselte. Insgesamt hat er jedes Jahr zwölf Wochen lang
Unterricht.
Jetzt im dritten Jahr ist Benny direkt bei den Stadtwerken.
Zurzeit ist er in
der Abteilung Netzmontage/Service. Hier ist er mit Kollegen unterwegs und
behebt Schäden am Rohrleitungssystem von Jena und Umgebung. Zum Teil
ist das schwere körperliche Arbeit. Nicht immer kann so ein Rohr mit einem
Bagger freigelegt werden, und dann kommt die gute alte Schaufel zum Einsatz.
Nicht, dass Benny als versiertem Kampfsportler das ausreichen würde. Abends
geht er dennoch ins Fitnessstudio und trainiert Kraft und Ausdauer. „Fit sollte
man in dem Beruf auf jeden Fall sein“, weiß er. „Egal was draußen für Wetter
ist, wenn ein Rohr bricht, dann müssen wir raus.“ Neben der Fitness, erklärt
er, sei ebenso wichtig, dass man in der Schule gut in Physik und Mathe ist.
„Wenn man eine Vier in Mathe oder Physik auf dem Zeugnis hat, sollte man
vielleicht eher die Finger von dem Beruf lassen, denn das wird wirklich ständig
benötigt. In der Lehrwerkstatt hatten wir sogar zwei Wochen lang Analytik,
das heißt für Chemie sollte man ebenso Verständnis mitbringen“, rät Benny.
Wo es für ihn nach der Ausbildung hingehen wird, weiß er noch nicht genau.
Die Stadtwerke bieten ihm auf jeden Fall eine befristete Anstellung für ein hal­
bes Jahr. Aber Benny würde gerne noch weiter gehen. Der Einser­Schüler
möchte gerne noch den Meister anschließen oder das Abitur nachholen und
dann in dem Bereich studieren. Der Markt, das weiß er, braucht Leute wie ihn
und so freut er sich auf eine aussichtsreiche Zukunft. (rw)
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